DeMorgenzon

DeMorgenzon - „Die Morgensonne“

DeMorgenzon, "die Morgensonne", wurde so genannt, da es der erste Teil des Stellenboschkloof-Tals ist, der aufgrund seiner Höhenlage und seiner Aspekte die Sonne sieht. Es deckt die oberen Süd- und Osthänge von Ribbokkop ab und überblickt den Gipfel von Kanonkop, von wo aus eine Kanone abgefeuert wurde, um die Farmen in der Region zu warnen, wenn ein Schiff in der Tafelbucht angelegt hatte. Die erste Straße von Kapstadt nach Stellenbosch verlief durch den Stellenbosch Kloof.

Das Kap der Guten Hoffnung war 1652 von der Niederländischen Ostindien-Kompanie als Tankstelle für ihre Flotte errichtet worden, die für die lange Reise nach Osten nach Batavia (heute Indonesien) oder nach Hause in die Niederlande versorgt werden musste. Ohne sich mit köstlichem südafrikanischem Obst, Gemüse und fettarmem Fleisch einzudecken, wären die Matrosen alle vor dem Ende ihrer langen Reise dem Skorbut erlegen. Dies waren schließlich die Tage des Segelns und wir sprechen von Monaten auf See.

Der niederländische Gouverneur Simon van der Stel gründete 1679 Stellenbosch. DeMorgenzon war ursprünglich ein Teil von Uiterwyk, einer der ältesten Farmen Südafrikas. 1682 wurde Uiterwyk, die „äußere Station“, an Dirk Cauchet, Coetzee, Coetze, Kotzee, Coetchee oder Koetchee vermietet, da er unter jeder Variation in den Aufzeichnungen auftaucht. Es wurde ihm schließlich 1699 von Gouverneur Willem Adriaan van der Stel geschenkt.

Im Jahr 2003 kauften Wendy und Hylton Appelbaum DeMorgenzon und haben das Weingut seitdem in einen 91 ha großen Garten-Weinberg verwandelt, auf dem zwischen den Reben reichlich Wildblumen wachsen. Weinreben wachsen hier zusammen mit Wildblumen auf 55 der 91 Hektar. Dort, wo keine Weinberge wachsen, wird das ursprüngliche Renosterfeld – eine besondere und bedrohte Form des südafrikanischen Buschlands – aufwändig rekultiviert. 

Wendy Appelbaum

Wendy Appelbaum ist eine engagierte Frau in Südafrika. Sie hat bereits zahlreiche Auszeichnungen verliehen bekommen, u.a. wurde sie vom Forbes-Magazin zur "Businesswoman of the year 2015" und zur "African Woman of the year 2015" gewählt. Sie setzt sich für Black Empowerment und den WWF Südafrika ein.

Die DeMorgenzon-Gärten

DeMorgenzon ist im Wesentlichen ein 91 Hektar großer Garten mit 55 Hektar sorgfältig gepflegten Weinbergen. Es ist notwendig, den physischen Kontext zu verstehen, um ein Gefühl für die Gärten zu bekommen – die Farm erhebt sich von etwa 200 m bis fast 400 m über dem Meeresspiegel und bietet Panoramablicke wie Kapstadt, Tafelberg, Cape Point, Cape Hangklip, die Hottentots Holland Mountains, Helderberg und Simonsberg mit dem Meer als Kulisse. Das blaue Meer und die violetten Berge beeinflussen unweigerlich die Pflanzpalette. Um dem Ganzen einen Sinn zu geben, ist der Garten in diskrete Räume unterteilt. Die Fahrt vom Eingangstor zum Haus ist eine 2,5 Kilometer lange gemischte Grenze. Der Zugang entlang der Auffahrt steuert natürlich die Art und Weise, wie DeMorgenzon besucht und wahrgenommen wird.

Die Flora auf DeMorgenzon wird stets in "Bewegung" gehalten, indem die Bepflanzung teilweise variiert, daneben gibt es konstante Elemente wie Zypressen, Oliven und Rosen. Auch Feigen- und Zitronenbäume wachsen mittlerweile. Auch die Wildblumen wachsen in herrlicher Variabilität. Kornblumen sind hierbei eine wichtige Konstante. Ihr intensives Blau wird mit anderen Blautönen wie Rittersporn, Anchusa, Nemophilie, Flachs und Viscaria variiert.

"Wir haben keinen Zweifel daran, dass eine artenreiche und ökologisch sensible Umwelt unendlich bessere Trauben hervorbringt … die Schönheit unserer Gärten steckt in jeder Flasche unseres Weins."

DeMorgenzon-Weine und die klassische Musik

Bei DeMorgenzon ist man davon überzeugt, dass Musik das Wachstum einer Rebe und die Frucht, die sie trägt, beeinflussen kann. Seit 2009 wird daher im Weinberg, im Weingut und im Keller jeden Tag barocke und frühklassische Musik. Es gibt ein paar Forschungsarbeiten zu dem Thema, wie sich Ton und Musik auf Pflanzen auswirken.

Die Wirkung von Klängen und Musik auf das Pflanzenwachstum ist ein faszinierendes Thema und hat im Laufe der Jahre viele Gärtner fasziniert. Obwohl noch nicht viele wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt wurden, haben eine Handvoll Forschungsarbeiten über die Auswirkungen von Schallenergie auf das Pflanzenwachstum berichtet. Alle haben positive Ergebnisse beim Spielen von harmonischer oder melodiöser Musik zu Pflanzen berichtet.

Es gibt sogar Pflanzen, die Musik eindeutig anerkennen und darauf reagieren. Die Telegraphenpflanze (Semaphore Plant oder Tanzendes Gras) ist eine Art Hülsenfruchtstrauch, deren Blätter rhythmisch zu harmonischer Musik „tanzen“. Es zeigt keine Reaktion, wenn es manuell geblasen oder gestreichelt wird.

Im Jahr 1973 stellte ein Buch mit dem Titel The Sound of Music and Plants fest, dass die am Colorado Woman's College in Denver durchgeführten Experimente detailliert beschrieben wurden, indem beruhigende Musik zu Pflanzen gespielt wurde, die sie schneller, kräftiger und gesünder wachsen ließen.

Die Forschung wurde seit dem ersten kommerziellen Experiment im Jahr 1972 von Charnoe durchgeführt, der die Auswirkungen von Schallwellen auf das Knospen von Gerste untersuchte. Anschließend behandelte Carlson (in den USA) verschiedene Feldfrüchte und Gemüse mit hochfrequenten Schallwellen (Spillane, 1991) und die Firma Xian Tuo in Osaka, Japan, behandelte Gemüse mit klassischer Musik (Xiao Hai, 1990).

Berichte über das Wachstum vieler rekordverdächtiger Früchte wurden auch der Musik zugeschrieben. Beispielsweise kultivierten französische Wissenschaftler eine 2 Kilogramm schwere Tomate und britische Wissenschaftler eine 13 Kilogramm schwere Rüben (Hou und Mooneyham, 1999). Jüngste wissenschaftliche Studien, die an der Bilkent University in der Türkei in Zusammenarbeit mit der Aserbaidschanischen Staatsmusikakademie durchgeführt wurden, haben ergeben, dass klassische Musik positive Auswirkungen auf das Wurzelwachstum hat.

Das Terroir von DeMorgenzon

Als die Appelbaums DeMorgenzon kauften, verwendeten sie Satelliten- und historische Daten sowie eine Untersuchung physikalischer Faktoren, um das Klima gründlich zu analysieren (einschließlich Temperaturdaten, Sonnenstrahlungsmustern, Niederschlagsaufzeichnungen, Wind- und Sonnenstunden). Darüber hinaus haben sie eine detaillierte Bodenanalyse (Nährstoffstatus, physikalische Eigenschaften, Tiefe, Farbe und hydrologische Eigenschaften) in Auftrag gegeben und dabei einige hundert Löcher gebohrt; und sie führten eine topografische Untersuchung durch (Höhe, Hangsteilheit, Hangform, Geländeeinheit, Offenheit der Landschaft und Entwässerungsmuster).

Dies ermöglichte die Abgrenzung der besten Optionsblockgrenzen und die Zuteilung der Sorten nach Sortenpräferenzen. Es half auch, die Wahl des Wurzelstocks, den Reihen- und Pflanzenabstand und die Reihenrichtung zu bestimmen. Man ist davon überzeugt, die Weinreihen im Einklang mit dem Terroir, der Sonne und den Elementen angelegt zu haben.

Die enorm alten und abwechslungsreichen Böden bei DeMorgenzon bestehen hauptsächlich aus gut durchlässigen Oakleaf- und Tukula-Typen, die sich ursprünglich aus einer Granitbasis entwickelt haben.

Biodiversität

Etwa 10 % von DeMorgenzon wurden für die Restaurierung von Renosterveld reserviert. Dafür wurden 15 ha Kiefernwald und verschiedene invasive gebietsfremde Arten entfernt und man ist immer noch dabei, gelegentlich Port Jackson und Wattle zu roden.

Die Folgen sind bereits sichtbar. Eine lange trockene Quelle in einem der Kloofs ist an die Oberfläche gesprudelt. Gemäß der Überzeugung, im Einklang mit der Natur wachsen zu müssen, stellt man bei DeMorgenzon an einigen Stellen die ursprüngliche Vegetation wieder her und schafft im Weinberg einen artenreichen Lebensraum. Sie experimentieren auch mit einheimischen Zwischenfrüchten. Renosterveld ist einer der am stärksten bedrohten Lebensräume im Cape Floral Kingdom, weil so wenig übrig geblieben ist. Weniger als 1 % des Lebensraums Renosterveld ist derzeit offiziell geschützt.

Das grüne Herz von DeMorgenzon

Bei DeMorgenzon legt man besonders viel Wert auf Umweltbewusstsein, Natur und Nachhaltigkeit. Einige Aspekte, die bei DeMorgenzon Teil der fest verankerten Werte sind:

• Förderung und Wahrung des Tierlebens durch Bepflanzung, z.B. Insekten und Vögel
• Erhaltung natürlicher Lebensräume
• Entfernung von Alien-Pflanzen
• Weinberg-Kompostierung
• natürliche Schädlingsbekämpfung
• Energieeinsparung, Solarenergie
• Verwendung synthetischer Pestizide, Herbizide und Fungizide
• Verwendung von IPW-zugelassenen Substanzen (Integrated Production of Wine) zur Bekämpfung von Rebenkrankheiten