Das Weinbaugebiet Val de Loire
Berühmt ist das Weinanbaugebiet Val de Loire, das mit seinen rund 70.000 ha Rebfläche nach dem Bordelaise das zweitgrößte in Frankreich ist. Vor allem ist es aber vielgestaltig wie keine andere französische Weinregion und bringt die unterschiedlichsten Sorten an Rot- und Weißweinen, Rosé- und Schaumweinen sowie Likörweinen (französisch vins liquoreux) hervor.
Vier große Anbaubereiche im Val de Loire
Für einen besseren geografischen Überblick wird das Val de Loire in einschlägigen Fachkreisen in vier Weinbauregionen eingeteilt, die wiederum in zahlreiche Appellationen gegliedert sind:
- Anjou-Saumur
- Pays Nantais
- Touraine
- Coeur-de-France (auch als Centre Val de Loire bezeichnet)
Anjou-Saumur
Der Bereich Anjou-Saumur ist das Tor zum "Garten Frankreichs" und Ursprungsregion des Chenin Blanc, der hier zu komplexen und dichten Weißweinen mit einem großen Alterungspotenzial gekeltert wird. Schon im 13. Jahrhundert war die Region weit über ihre Grenzen hinweg für ihre ausgezeichneten Weiß- und Rotweine bekannt. Heute umfasst die gesamte Rebfläche entlang der Loire etwa 20.000 ha.
Pays Nantais
Pays Nantais mit der Stadt Nantes im Zentrum liegt im Mündungsbereich der Loire am Atlantik. Auf ihren 16.000 ha Rebflächen werden hauptsächlich die Sorten Muscadet und Gros Plant angebaut.
Touraine
In der Region Touraine stehen rund 10.000 ha zwischen Bourgueil und Blois für den Weinanbau zur Verfügung. An den Ufern von Loire und Cher werden auf Tuffsteinböden zahlreiche weiße und rote Rebsorten kultiviert und erbringen im Jahresdurchschnitt rund 500.000 hl Wein. Die Touraine gilt als Heimat des Sauvignon Blanc und Cabernet Franc.
Coeur-de-France
Das Coeur-de-France oder Centre beginnt im Norden des Massif Central nahe der Stadt Gien. Hier befindet sich die Heimat der weißen Rebsorte Sauvignon Blanc. Vor allem die Weine aus Sancerre und Pouilly-Fumé sind für ihre hervorragende Qualität bekannt. Das hat mehrere Gründe.
In der AOC Sancerre wird zum einen streng darauf geachtet, dass der Ertrag des Sauvignon Blanc pro Hektar maximal 60 Hektoliter beträgt, ein allgemeines Qualitätsmerkmal für guten Wein. Zum anderen ist es das Terroir rund um das Städtchen Sancerre, das mit seinen unterschiedlichen Gesteins- und Bodenarten für differenzierte Charaktereigenschaften der dort produzierten Weißweine sorgt. Kreideböden westlich von Sancerre bringen gewichtige Tropfen hervor, die ein hervorragendes Alterungspotenzial haben. Östlich überwiegt Feuerstein im Boden, der dem Wein sehr mineralische und würzige Noten verleiht. Andere Teile der Gegend werden von Mergel- und Kiesböden bestimmt, die besonders fruchtige und ausgewogene Weine aus der Sauvignon Blanc-Traube hervorbringen - natürlich alles unter den Händen der Winzer, die sich auf ihre langen Traditionen zurückbesinnen und der Massenproduktion den Rücken gekehrt haben. Zur Frische und Vitalität der Sancerre-Weine trägt auch der Umstand bei, dass sie zum größten Teil ohne den Einsatz von Holzfässern ausgebaut werden.
Crémant de Loire
Neben den Rosés und so bekannten Weißweinen wie Sancerre und Pouilly-Fumé ist das Val de Loire vor allem für seinen Crémant berühmt. Dieser Schaumwein wird nach der traditionellen Flaschengärung hergestellt. Die Bezeichnung Crémant de Loire ist nur für Schaumweine zugelassen, die in den Appellationen Anjou, Touraine, Saumur und Cheverny produziert werden. Sie bestehen meist aus den Rebsorten Chardonnay, Chenin Blanc, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc Pinot Noir und Grolleau. Der in der Region weit verbreitete Sauvignon Blanc darf für Crémant nicht verarbeitet werden.
2000 Jahre Weinbau im Val de Loire
Wie in so vielen Weinbaugebieten Europas, kamen die wichtigsten Impulse für den gezielten Anbau im Val de Loire und dessen Optimierung von den Römern, die nach der Eroberung des damaligen Galliens dazu beitrugen, dass auch im Val de Loire die Rebflächen vergrößert wurden, um den eigenen Bedarf zu befriedigen. Die einheimischen Gallier eigneten sich das Wissen der Römer allerdings schnell an und sorgten für eine stetige Weiterentwicklung. Durch den relativ einfachen und sicheren Transport auf den vorhandenen Wasserwegen konnten bald auch Absatzmärkte jenseits der Region beliefert werden.
Welche Rebsorten werden im Val de Loire angebaut?
Die große Vielfalt der Loire-Weine beruht nicht nur auf den unterschiedlichen Böden und Klimazonen, sondern vor allem auch auf den zahlreichen Rebsorten, die hier gekeltert werden. Zu den bekanntesten gehören:
- Chenin Blanc (auch als Pineau de la Loire bezeichnet)
- Sauvignon Blanc
- Chardonnay
- Pinot Gris (oder Pinot Beurot)
- Muscadet
- Romorantin
- Melon de Bourgogne
- Gamay Noir au jus blanc
- Cabernet Franc
- Cabernet Sauvignon
- Malbec (oder Côt)
- Pinot Noir
- Pineau d'Aunis (oder Chenin Noir)
Trotz der Vielfalt innerhalb des großen Territoriums der Loire gibt es Weine, die geografisch über das gesamte Anbaugebiet gleiche Bezeichnungen führen:
- die Appellation Rosé de Loire für Roséweine
- die Appellation Crémant de Loire für Schaumweine, die innerhalb dafür zugelassener Anbauflächen im gesamten Loire-Gebiet produziert werden dürfen
- der Vin de Pays du Jardin de la France, eine Bezeichnung für Landwein, der exklusiv nur aus einer Rebsorte hergestellt wird
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Schlösser und Wein im Val de Loire
Die Loire ist mit etwa 1.000 Kilometern der längste Fluss Frankreichs. Der Strom erstreckt sich vom Massif Central im Osten bis nach Nantes im Westen und durchfließt dabei zahlreiche französische Provinzen. Aufgrund seiner vielen Windungen beträgt die Distanz von der Quelle bis zur Mündung in den Atlantik allerdings nur 350 Kilometer Luftlinie. Berühmt sind die vielen Schlösser, die die Ufer säumen und aus der Loire einen der malerischsten Ströme des Landes machen.
Geologie und Klima im Val de Loire Weinbaugebiet
Bei einer so großen Anbaufläche, wie die Täler der Loire und ihrer Zuflüsse sie darstellen, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Boden- und Klimaverhältnisse höchst abwechslungsreich sind. Die Wurzeln der Reben bohren sich hier in kreidehaltige, tonige und sandige Untergründe, in leichte Kiesel- und schwere Schiefer- und Feuersteinböden, aus denen sie Mineralien und diverse Nährstoffe aufnehmen, die den Weinen ihre unterschiedlichen Charaktere verleihen. Fruchtig-samte Rot- und Roséweine aus den Reben Cabernet Franc, Gamay und Malbec sind an der Loire genauso anzutreffen wie trockene bis edelsüße Weißweine aus den Hauptsorten Sauvignon Blanc oder Chenin Blanc, die mit einer frischen Säure, zarten Aromen und Fruchtigkeit aufwarten und besonders gut zu Meeresfrüchten und Fisch passen.
Beachtliche Unterschiede weist auch das Klima auf, denn in West-Ost-Richtung wechseln sich überwiegend atlantische Einflüsse mit kontinentalen Gegebenheiten ab, sodass ein Muscadet aus dem Pays Nantais kaum mit einem Sancerre aus dem Centre Val de Loire zu vergleichen ist.
Um die Vielfalt der Loire-Weine kennenzulernen, bedarf es einiger Verkostungen, denn eine allgemeine Definition der Tropfen aus diesem Weinbaugebiet lässt sich nicht treffen.
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