San Juan Weine (15)

 In der Stille der Weinregionen ertönt das sanfte Rauschen eines nahen Flusses. Ein Moment des Verweilens, den Blick wandern lassen, sich sattsehen und dabei einen süßen Cereza (span.: Kirsche) genießen – das ist San Juan, das zweitgrößte Weinbaugebiet Argentiniens!

Trockene Weine und trockene Landschaft San Juans

Die Weinreben in San Juan haben es wahrlich nicht leicht. Selten Niederschläge und der staubige, heiße Zonda (Föhnwind), der zur Erzeugung eines Regenschatten führt. Dennoch hindert es die Winzer nicht daran, Jahr für Jahr die trockene Landschaft für den Weinbau zu nutzen. Um dies zu ermöglichen, wird das Gebiet durch ein Kanalsystem versorgt. Besonders entlang der fruchtbaren Flüsse Rio Jachal und Rio San Juan gestaltet sich der Weinbau einfacher. Diese Flüsse transportieren frisches Schmelzwasser aus den Anden in die Weinlagen. Dadurch heben sich die saftig grünen Weinreben wie eine kleine Oase von der teils kargen Landschaft ab. Oft werden hier trockene Rotweine produziert. Die Rebsorten Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot werden dafür angepflanzt.

In den Höhenlagen San Juans

Im Weinbaugebiet San Juan folgen auf heiße Tage kühlere Nächte. Dies sind ideale Bedingungen für die roten Rebsorten in den höher gelegenen Regionen wie Valle Tulum, Valle Zonda oder Valle Pedernal. Das Tulum-Tal erreicht Höhen von etwa 650 m, wo Malbec und Syrah in großen Mengen reifen. Die Böden bestehen hauptsächlich aus Ton, Schluff und Sand, gelegentlich auch aus Kies und Schotter. Valle Zonda liegt etwas höher: Auf etwa 700 bis 800 m sind hier vor allem Syrah und Malbec anzutreffen. Da der Zonda in diesem Teil San Juans erheblichen Einfluss hat, müssen die Weinreben tiefe Wurzeln entwickeln, um an Wasser zu gelangen. 

Das höchste Weinbaugebiet ist jedoch Valle Pedernal. Die Weinberge dieser Subregion von San Juan befinden sich in Höhenlagen von etwa 1200 bis 1300 m über dem Meeresspiegel. Das grüne Blattwerk der Cabernet Sauvignon- oder Malbec-Reben hebt sich stark vom dunklen, schwarzen Gestein der Region ab. Der Name „pedernal“ stammt von dem spanischen Wort für Feuerstein. 

In dieser Höhe ist die Sonnenintensität sehr stark. Die Nächte hingegen sind deutlich kühler als in anderen Teilen San Juans, was sich auch im Wein niederschlägt. Die Reifung der Beeren wird durch diese Bedingungen verlängert, wodurch komplexe Weine entstehen, die durch Eleganz bestechen.

Die roten Rebsorten im Weinbaugebiet San Juan

Das argentinische Weinbaugebiet San Juan beherbergt viele rote Rebsorten. Die südamerikanischen Winzer kultivieren häufig:

• Syrah
• Merlot
• Cabernet Franc
• Cabernet Sauvignon
• Malbec

Weiße Rebsorten San Juans

San Juan beschränkt sich nicht nur auf Rotwein. Zu den häufigsten weißen Rebsorten gehören:

• Torrontés
• Chardonnay
• Sauvignon Blanc
• Viognier

Hellrote Weinsorten aus San Juan

Charakteristisch für die Weinregion San Juan sind die hellroten Weinsorten Criolla Chica, Criolla Grande und Cereza. Die Criolla-Sorten wurden mutmaßlich im 16. Jahrhundert aus Spanien eingeführt und zeichnen sich durch hohe Erträge aus. Criolla Grande reift zum Beispiel zwischen mittel- und spät. Dabei entstehen oftmals große, schwere Weintrauben, die entweder zu Roséwein oder dunklem Weißwein verarbeitet werden. In der Rotweinherstellung werden Criolla-Sorten in San Juan als Mischrebsorten verwendet. Generell bleiben die preiswerten Weine im Inland von Argentinien. Die kreolische (span.: criollo) Weinsorte erfreut sich bei den einheimischen Winzern großer Beliebtheit. 

Nur zwei Rebsorten sind in den Weinlagen von San Juan häufiger anzutreffen. Diese sind Malbec und Cereza. Cereza ist das Ergebnis einer Kreuzung der Rebsorten Muscat d'Alexandrie und Listán Prieto (Criolla Chica). Die Cereza-Weinrebe reift spät und ist, ähnlich wie Criolla Grande, äußerst ertragreich. Dank der Hitze und Trockenheit im Weinbaugebiet San Juan gedeiht sie hervorragend. Ähnlich wie die Criolla-Sorten eignet sich Cereza auch gut als Verschnitt für Rotwein. Zudem entstehen aus dieser hellroten Rebsorte auch Roséweine und Weißweine.

Wissenswertes über Wein aus San Juan

Wie viele Sonnenstunden gibt es in San Juan?

In den heißesten Monaten – Dezember und Januar – hat San Juan etwa 9,7 Sonnenstunden pro Tag. Auch November und Februar weisen im Durchschnitt 9,5 Sonnenstunden pro Tag auf.

Was bedeutet Regenschatten für San Juan?

Als Regenschatten werden die Gebiete bezeichnet, die sich auf der windabgewandten Seite von Gebirgen befinden und daher sehr geringen Niederschlag aufweisen, wie San Juan. Die Wolken entleeren sich meist auf der anderen Gebirgsseite und bringen kaum noch Wasser mit.

Wie hoch ist der Niederschlag in San Juan?

Der Niederschlag im Weinbaugebiet San Juan liegt bei etwa 12 mm pro Jahr, mit rund 12 Regentagen jährlich.

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