Rioja (310)

Rioja: Eine beeindruckende Weinregion mit hohem Ansehen

Die Weine aus der Region Rioja zeichnen sich durch außergewöhnlich hohe Qualität aus. Dies wird nicht nur durch das präzise Klassifizierungssystem, sondern auch durch den DOCa-Status unterstrichen. Dies bedeutet übersetzt „Qualitätswein mit kontrollierbarem Ursprung“ und ist somit ein wahrer Genuss.

Modern oder traditionell: Der Stil der Rioja-Weine

Weine aus Rioja können sowohl traditionell als auch modern hergestellt werden. Inzwischen liegt der Fokus überwiegend auf modernen Weinen, jedoch gibt es auch nach wie vor Traditionalisten in der Region. Der Kontrast zwischen diesen beiden Stilen macht Rioja zu einer wirklich spannenden Weinbauregion in Spanien.

Der traditionelle Stil

In den letzten Jahren hat der traditionelle Weinstil in der Region an Beliebtheit gewonnen. Besonders weil er gegen Ende des letzten Jahrtausends fast vollständig in Vergessenheit geriet, gibt es nur noch wenige Winzer, die über umfassende Kenntnisse in dieser Herstellungsmethode verfügen. Traditionelle Riojas reifen häufig in gebrauchten Barriques aus amerikanischer Eiche. Dieser Weinstil produziert strahlend rote, überwiegend fruchtige Weine mit feinem Körper. Die Weine sind geprägt von geschliffenen Tanninen sowie holzigen und würzigen Noten.

Der moderne Stil

Als erster modern geltender Rotwein aus dieser Region wird der Wein von Marqués de Riscal angesehen. Er schrieb 1986 Geschichte, indem er entschied, auf die neuen Trends im Weinbau zu reagieren. Durch späte Ernten sind die Trauben aus Rioja wesentlich reifer. Die Weine reifen in vergleichsweise kurzer Zeit in neuem französischem Eichenholz. Das Ziel ist ein voller Körper mit intensiven Tanninen und lebhafter Farbe, oft ergänzt durch holzige Aromen und Vanille-Noten.

Barriqueausbau als verbindendes Element beider Stile

Ein prägendes Merkmal beim Ausbau dieser Weine ist die Verwendung von Eichenfässern. In Spanien werden die Begriffe Barrique und Rioja beinahe als Synonyme verwendet. Die Weinregion war schon immer für Jahrgänge bekannt, die besonders lange in kleinen Holzfässern reiften. Das holzgereifte Charakterprofil der Weine ist somit weltweit anerkannt.

Die Unterregionen von Rioja

Rioja wird als einheitliches Gebiet vermarktet, besteht jedoch aus drei separaten Teilen. Diese zeichnen sich nicht nur durch unterschiedliche Weine aus, sondern liegen auch in verschiedenen politischen Verwaltungsbezirken.

Rioja Alta

Rioja Alta ist mit 24.000 Hektar der größte Bereich. Bis auf einen kleinen Teil liegt das gesamte Gebiet südlich des Flusses Ebro und zeichnet sich durch heiße Sommer und kühle Winter aus. Die Schwemmlandböden bestehen vorwiegend aus Lehm und eisenhaltiger Tonerde. Die Weine dieser Region sind meist aus der Rebsorte Tempranillo, aber auch Graciano und Mazuelo erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie sind geprägt von hoher Säure, Tanninen und einem vollen Körper, wodurch sie ein sehr gutes Lagerpotenzial besitzen.

Rioja Baja

Das 20.500 Hektar große Gebiet Rioja Baja erstreckt sich südlich von Logroño, der Hauptstadt der Provinz La Rioja. Hier wechseln sich sanfte Hügel mit flachen Landschaften ab. Aufgrund des kontinentale, fast mediterranen Klimas ist dies das wärmste Teilgebiet der Weinregion. Die Böden bestehen aus einer Mischung aus Lehm, Sand, Flussgestein und Tonerde. Hier wird vor allem Garnacha anstelle des sonst so beliebten Tempranillo angebaut. Die resultierenden Weine sind extraktreich und kraftvoll, ein Ergebnis des abwechslungsreichen Terroirs.

Rioja Alavesa

Rioja Alavesa repräsentiert den baskischen Teil der Weinregion. Das Gebiet liegt auf einer höheren Ebene und schließt sich an das Kantabrische Gebirge an. Die Böden sind stark kalkhaltig. Auf 12.000 Hektar dominieren kleine Weingärten und ruhige Familienbetriebe. Die Weine aus dieser Region werden traditionell eher jung genossen. Sie sind fruchtig und leicht, enthalten aber dennoch würzige Noten.

Die häufigsten Rebsorten in Rioja

Vier Rebsorten dominieren die Weinberge: Tempranillo, Graciano, Garnacha und Mazuelo. Jede Sorte hat ganz eigene Eigenschaften. Im umfangreichen Sortiment von VINELLO sind alle vier Sorten erhältlich, die schnell, sicher und klimaneutral zu Ihnen gelangen.

Tempranillo

Tempranillo ist nicht nur die beliebteste Rebsorte für Rioja-Rotwein, sondern auch die wichtigste und am häufigsten angebaute Sorte in der Region. Die Existenz von über achtzig verschiedenen Namen für diese Rebsorte verdeutlicht ihre lange Geschichte und Verbreitung. Erstmals erwähnt wurde der Tempranillo im 13. Jahrhundert.

Der Name "Tempranillo" leitet sich von "temprano" ab, dem spanischen Begriff für "früh", da die Trauben relativ früh reifen. Es handelt sich um äußerst ertragreiche Reben, die für Spanien eine ähnliche Bedeutung haben wie Cabernet Sauvignon in Frankreich. Diese fruchtigen Weine zeichnen sich durch intensive Farben und sanfte Tannine aus, während der Säuregehalt in der Regel im mittleren Bereich bleibt. Tempranillo-Weine präsentieren sich mit facettenreichen Aromen von Erdbeeren über Gewürze bis hin zu Leder und Tabak.

Graciano

Graciano ist eine mittelspät reifende Rebsorte, die zwar ertragsarm ist, dafür jedoch ein großes Alterungspotenzial besitzt. Im 19. Jahrhundert stand die Sorte aufgrund der Reblaus kurz vor der Ausrottung. Mit dem Aufstieg Riojas zur DOCa erlebte die beliebte Rebsorte jedoch eine Renaissance. Graciano erzeugt weinige farbkräftige Rotweine mit ausgeprägter Säure und reichhaltigen Tanninen. Die Aromen erinnern an eine spannende Kombination aus Kirsche und Pfeffer.

Garnacha

Für die Sorte Garnacha gibt es zahlreiche Synonyme, die ihre internationale Verbreitung belegen. Sie zeichnet sich durch einen üppigen Wuchs und hohen Alkoholgehalt aus. Daher erfolgt der Rückschnitt der Weinstöcke traditionell früh, und auch die Lese findet eher früh statt. Trotz großer Unterschiede in der Traubenfarbe bringt diese Sorte nahezu immer einen hellen Rioja-Wein hervor. Dennoch bleibt der Wein vollmundig und saftig mit fruchtigen Noten von Erdbeere, Schwarzkirsche und roter Johannisbeere.

Mazuelo

Sortenreine Weine aus der Rebsorte Mazuelo sind eine Seltenheit, da die Bestände in Spanien nicht sehr hoch sind. Diese Weine haben eine dunkle Farbe und erscheinen im Glas fast schwarz, jedoch mit niedrigem Alkoholgehalt. Geschmacklich präsentiert sich Mazuelo kräftig, in warmen Jahren mit langen Wachstumsperioden zeigt er besonders viele Charakteristika. Neben hohen Tanninen und feinen pflanzlichen Aromen sind besonders die Noten von Brombeere, Erde und Lakritz hervorzuheben.

Klassifizierung der Rioja-Weine

Der große Erfolg der Rioja-Weine beruht vor allem auf dem gut strukturierten Klassifizierungssystem nach Qualität und Reife. Dieses System blieb über viele Jahre unverändert und wurde in ganz Spanien und Portugal häufig als Standard angesehen. Auch in anderen Ländern hilft das Klassifizierungssystem, die Qualität besser einzuschätzen.

Rioja Crianza

Rotweine mit dem Prädikat Crianza müssen mindestens zwei Jahre reifen, davon eines im Eichenfass. Für Weißweine beträgt die Reifezeit mindestens sechs Monate im Fass.

Rioja Reserva

Für Reserva-Weine gilt eine Mindestreifezeit von drei Jahren. Rotweine müssen hierbei mindestens ein Jahr im Fass lagern, während Weißweine erneut sechs Monate reifen.

Rioja Gran Reserva

Gran Reserva stellt die höchste Qualitätsstufe dieser Weinregion dar, was sich auch in höheren Preisen niederschlägt. Diese Weine reifen mindestens fünf Jahre. Bei Rotweinen ist eine Ausbauzeit von mindestens zwei Jahren im Fass notwendig, bei Weißweinen sind es sechs Monate.

Wissenswertes über Rioja

Welche Bodenarten gibt es?

Die Böden in dieser Region bestehen hauptsächlich aus eisenhaltiger Tonerde, Lehm und Flussgestein. Je nach Lage kommen auch Sand und Kalk hinzu, was dazu führt, dass jeder Wein in den verschiedenen Gebieten seinen individuellen Charakter erhält.

Welche Rebsorten werden hier angebaut?

Die Region bietet vor allem die beliebte Rebsorte Tempranillo, erzeugt jedoch auch interessante Weine aus Graciano. Daneben gibt es die äußerst helle und fruchtige Sorte Garnacha sowie Mazuelo, der dunkle Farbe und kräftigen Charakter zeigt.

Welcher Weinstil dominiert die Region?

Der traditionelle Weinstil wurde gegen Ende des letzten Jahrtausends zunehmend als veraltet angesehen. Späte Ernten und ein kurzer Ausbau prägen den modernen Stil, der heute im Kontrast zur traditionellen Kellertechnik steht, die zuletzt wieder vermehrt an Beliebtheit gewonnen hat.

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